Federica Ferrari: Ein bis jetzt verstecktes Juwel
Ein Rätsel, wo sich die Sängerin Federica Ferrari bis jetzt verborgen hat. Plötzlich ist die in Venedig geborene und in Österreich lebende Künstlerin auf der Bildfläche und brilliert mit einem Album, das die Música Popular Brasileira zu einer Überlebensstrategie in düsteren Zeiten wie diesen erklärt.
- Federica Ferrrari / FotoCredit: Archiv Ferrari
Mit exzellenter, unaufgeregter und cooler Stimme, die sie tief aus ihrem Körper bis zu ihrem Kehlkopf hoch schweben lässt, betört Federica einen umfassend; Gegenwehr sinnlos. Auf der CD sind 10 geniale Songs von brasilianischen Megastars (z.B. Milton Nascimento, Joao Bosco, Antonio Carlos Jobim, Edu Lobo, Baden Powell etc.) gesammelt. Kann sein, dass Sie die Lieder schon ´mal gehört haben. Aber nicht von Frau Ferrari, die ganz persönliches Temperament, Sentiment und eigene Tristesse spüren lässt. "Casa Forte", "Samba Em Preludio" oder "Encontros E Despedidas" wieder einmal zu hören, lässt das Herz beben. Checkt man die Begleitband, weiß man, wo der Bartl den Most herholt. Kopf des Projektes dürfte der Harmonika-Virtuose Bertl Mayer sein. Im Gefolge von 2 grandiosen Brasilianern (Fagner Wesley, p, und Marco Antonio Da Costa, git), dem Austro-Schweizer Joris Dudli, dr, Stefan Thaler, b, und dem Saxophonisten Robert Friedl gelingt es dem Maestro, authentisch brasilianisches Flair zu projizieren.
Correa und Miklin: Impresarios des Latin-Jazz
Unter den Bandmitgliedern stehen zwei Namen, die der österreichischen Jazzszene üppigen Input zukommen ließen und deren Einfluss immer wieder zu registrieren ist: der Brasilianer Alegre Correa und der Kärntner Karlheinz Miklin. Correa wohnte ab 1989 in Wien und initiierte eine Vielzahl an Projekten und jazzigen Formationen. Derzeit lebt er wieder in seiner Heimat. Der einmalige Bertl Mayer (harm), der Autodidakt Fagner Wesley (p) und Robert Friedl (sax) machten sich in der Band Alegres einen Namen in der Szene. Der geniale Gitarrist Marco Antonio Da Costa und der Bassist Stefan Thaler wiederum wurden vom kürzlich verstorbenen Karlheinz Miklin (sax) gefördert. Federica Ferrari selbst besitzt einfach das Feeling, den Bossa Nova oder Samba, gewürzt mit westlichem Jazz, glaubhaft vorzutragen. Auch bei textlosen Vocalisen wie "Casa Forte" (Edu Lobo) zeigt Ferrari enormes Talent und Enthusiasmus. Ernst Weiss

CD-TIPP:
Federica Ferrari, "A Jóia Escondida", ATS Records, Vertrieb: Preiser
WEB-TIPP: